Schulalltag Tandem

Im Tandem gehen Kinder zur Schule, die aus diversen Gründen in der Staatsschule nicht reüssiert haben. Aus unserer Sicht macht es daher keinen Sinn, die Schule auf die gleiche Art aufzubauen – wir „erfinden sie immer wieder neu“!

Die gegenwärtige (August 2019) „Erfindung“ ist folgende:

Die Basisstufe – Fuchsklasse für 5 bis 8 jährige – in der Regel Schüler der ersten und zweiten Klasse - wird von einer Heilpädagogin und einem Fachmann Betreuung geführt.

Die untere Mittelstufe – Otterklasse für 3.-5. Klasse – ist eine Mischung aus Aufbau- und Beobachtungsklasse. Sie wird von einer Heilpädagogin und einer Lehrerin geführt. Die Otter sind zu grossen Teilen lern- und schulungsbereit.

Die obere Mittelstufe – Bärenklasse für 5./6. Klasse – ist eine Aufbaustufe. Die meisten Bären sind auf dem Weg zurück in die öffentliche Schule oder in eine andere Anschlusslösung. Die Bärenklasse wird von einer Heilpädagogin und einer Sekundarlehrerin geführt – und von einer heilpädagogischen Fachlehrerin unterstützt.

Die Wolfsklasse ist für viele Buben die Einstiegsklasse im Tandem. Hier sollen sie wieder Lust an der Schule bekommen. Sie entdecken ihre Stärken und können diese nutzen. Dadurch wächst auch ihr Selbstvertrauen, was sich wiederum positiv auf die schulischen Leistungen auswirkt.

Ein anderes wichtiges Thema in der Wolfsklasse ist das soziale Lernen – wie gehen wir miteinander um, wie gehe ich mit Frustration um, wie gehe ich mit Anforderungen um, das alles sind Themen, die die Gruppenfähigkeit der Buben fördern.

In den Stammklassen wird in der Regel am Morgen bis zur grossen Pause, sowie an 2 Nachmittagen unterrichtet.  Von der grossen Pause bis zum Mittagessen sowie an zwei weiteren Nachmittagen gibt es individuellen Förderunterricht in gemischten Gruppen je nach Fähigkeiten/Bedürfnissen. Soziale Trainings, lebenspraktische Trainings, Therapien, Fremdsprachen, Sport und Bewegung sowie Kreativeinheiten gehören hierzu.

Die Schule beginnt jeden Tag um 8:30 – Ferien und Feiertage wie im Kanton Baselland üblich – und endet um 16:50. Alles ist Schule! Pausengestaltung, Tischsitten, Selbstwertaufbau, spielen, streiten, Probleme ohne Gewalt lösen, sich in deiner Gruppe bewegen können, lernen Frust auszuhalten... sind bei uns genauso wichtig und intern „promotionsrelevant“ wie Mathe, Deutsch oder Singen...

Am Dienstagnachmittag haben die Tandemschüler nach dem Mittagessen und der Hausaufgabenstunde frei.

Das Lernfeld+

Ab August 2019 bauen wir am Rebhang zwischen Reinach und Therwil ein Lernfeld + auf. Es wird von einer Lehrerin und einem Sozialpädagogen geführt.

Im Lernfeld+ werden spezielle Arbeitsprojekte durchgeführt um lebenspraktische Kompetenzen zu fördern und damit einen gesunden Selbstwert aufzubauen.

Das Lernfeld+ bietet aber auch speziellen Schutz und vermehrte Aufmerksamkeit/Betreuung durch eine Krise hindurch...

Ebenfalls soll uns das Lernfeld+ helfen, tragfähiger zu werden. Wenn Schüler in irgendeinem Stress uns den ganzen Tandembetrieb durcheinanderwirbeln – so dass sie hier nicht mehr haltbar/schulbar sind – haben wir ausserhalb und doch in der Nähe eine Möglichkeit, Schüler über eine bestimmte Zeit speziell zu fördern und „auszuhalten“.